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LOTTO-POKAL Viertelfinale USC Paloma – FC Alsterbrüder

Sein Team versammelte sich bereits zum obligatorischen Mannschaftskreis, als Luca Albrecht noch durch die gegnerische Hälfte schritt und jeden einzelnen komplett geknickten Spieler des FC Alsterbrüder abklatschte. „Ein paar Worte sind in der Situation schwierig“, erinnerte der Mittelstürmer des USC Paloma an das verloren gegangene Pokalfinale im Vorjahr, als seine niedergeschlagenen „Tauben“ den Kürzeren zogen und feiernden Teutonen gegenüberstanden. „Da will man nicht noch großartig vollgelabert werden. Ein kurzer Satz, ein Handshake – das ist einfach Fairplay“, dachte Albrecht auch im Moment des Triumphes an die bedrückten Mienen auf der anderen Seite. „Die Jungs haben – gerade in der ersten Halbzeit – hervorragend gekämpft“, bedachte er die Alsterbrüder mit lobenden Worten – und strahlte anschließend: „Wir haben heute bewiesen, wenn wir zu 100 Prozent geschlossen auftreten, diese Einstellung und diesen Willen an den Tag legen, dass dann egal ist, wer kommt.“

Nachdem der Halbzeitpfiff ertönte, kamen die Spieler des USC Paloma auf Höhe der Mittellinie zusammen, ehe Yannick Albrecht einige Worte verlor – und dann geschlossen der Gang in die Kabine angetreten wurde. „Als wir uns kurz am Mittelkreis getroffen haben, hat man schon so ein kleines Kribbeln gespürt“, verriet der verletzungsbedingt schmerzlich vermisste Kapitän Lasse Blöcker hinterher. Und auch bei Angreifer Albrecht war der Glaube – trotz eines 1:3-Rückstandes – längst noch nicht verloren. „Wenn man ehrlich ist: Es war nicht nur ein Spiel, in dem wir in der Vergangenheit auch schon mal drei Tore in einer Halbzeit geschossen haben.“ Die Alsterbrüder, als klarer Außenseiter in das dritte Viertelfinale gegangen, machten es in der ersten Halbzeit vor. „Von daher war uns allen klar: Warum sollten wir das nicht auch schaffen?“

Und dennoch sei es letztendlich „ehrlicherweise ganz schwer, das in Worte zu fassen“, gelang L. Albrecht mit seinen Palomaten tatsächlich das eindrucksvolle Comeback. Ein Comeback, nach dem es zu Beginn überhaupt nicht aussah, als der bullige Sturmtank einen traumhaften Angriff über Y. Albrecht und Haron Sabah mit dem ganz frühen Führungstreffer veredelte (4.). „Wir sind extrem gut ins Spiel gekommen, haben dann so ein bisschen nachgelassen – und plötzlich liegst du 1:3 hinten“, waren die Gesichter des Favoriten nach 45 Minuten komplett bedröppelt. Denn der bereits feststehende Oberliga-Absteiger überraschte die Uhlenhorster – auch mit der offensiven Spielweise – und erwischte die Hausherren auf dem völlig falschen Fuß.

Der erste Dämpfer: Tim Algner besorgte nach einem Vortrag über Chris Pfeifer und Jasper Brinkmann aus abseitsverdächtiger Position den Ausgleich (14.). Der zweite Nackenschlag: Ibrahim Cicek wackelte nach einem Steckpass von Konrad Janta über halblinks Lion Mandelkau aus, zog nach innen und donnerte das Leder in den rechten Giebel – ein sensationeller Treffer, aber auch ein deutlicher Wirkungstreffer beim USC (18.)! Es folgte der finale Punch der ersten Hälfte, der beinahe für den Knockout gesorgt hätte: Der schwache Michel Blunck verlor gegen Philipp Dechow leichtfertig den Ball und blieb einfach stehen, während das Spielgerät über den schlaksigen Verteidiger und Algner zu Lasse Lahrtz kam. Dieser machte aus zentraler Position noch ein paar Meter gen rechts, um Quincy Adjei abzuschütteln und dann gegen die Laufrichtung von Tjark Grundmann aus 16 Metern links unten einzuschießen. Was für eine kalte Dusche für den Oberliga-Dritten!

Zudem reagierte Nitsch mit einem Doppelwechsel, der sich prompt bezahlt machen sollte. Fabian Jacobs hielt das Leder mit einem sensationellen Tackling gegen Cicek fair im Spiel, ehe der in die Partie gekommene Aulon Lekaj auf halblinks Sabah in Szene setzte, dessen scharfe Hereingabe Dechow in die eigenen Maschen bugsierte (48.). Der Start, den sich Paloma erträumt hatte! Ebenfalls eingewechselt worden: Colin Ulrich, der wenig später gegen den etwas zu plump zu Werke gehenden Cicek einen Freistoß in Nähe der rechten Grundlinie herausholte, woraufhin Y. Albrecht mit dem direkten – einmal auftitschenden – Abschluss nicht nur die Hintermannschaft, sondern vor allem auch den alles andere als gut aussehenden Moritz Junge übertölpelte (57.). 3:3!

Luca Albrecht zehn Zeigerumdrehungen vor Ultimo zum umjubelten Matchwinner. Besonders bitter aus Alsterbrüder-Sicht: Jakob Kollotzek köpfte eine Sabah-Ecke eigentlich schon aus der Gefahrenzone, doch dann fehlte es zwischen Samet Ankaoglu und Mert Erdal an der Absprache. Das Duo lief sich im Luftkampf gegenseitig über den Haufen und Albrecht, der das Runde aus elf Metern rechts unten ins Eckige „kullerte“, war der Nutznießer zum 4:3!

Der USC Paloma zieht verdientermaßen ins Halbfinale des LOTTO-POKALS ein und spielt am 04. Mai 10:45 Uhr gegen den SV Hal